
Schröpfen … oder wie Unterdruck den Fluss von Qi und Blut anregt.
Keine Angst – Auch diese, normalerweise unblutige Methode ist schmerzfrei und uralt. Während früher mit Bambusröhren geschröpft wurde, geschieht das heute mit entsprechend angenehm geformten Glaskugeln. Der Unterdruck beim Schröpfen kann auf verschiedene Arten erzeugt werden. Beim sogenannten trockenen Schröpfen geschieht dies entweder durch Absaugen der Luft aus dem Glas oder durch kurzfristige Erhitzung des Glasinneren mit Hilfe einer Flamme.
In der ersten Sitzung wird bei jedem Patient individuell getestet, wieviel Unterdruck er verträgt, damit er nicht mit allzu blauen Flecken nach Hause geht, was in China im übrigen normalerweise immer der Fall ist…
Der Unterdruck wirkt wie eine Bindegewebsmassage, der Fluss von Qi, Blut und Lymphflüssigkeit wird angeregt, die lokale Durchblutung der Haut- und Muskelschichten gefördert. So wird die Muskulatur gelockert, Schlacken werden besser abtransportiert und das Immunsystem angeregt.

Eine besondere Variante stellt die Schröpfmassage dar. Bei dieser wird ein Schröpfglas über die zuvor eingeölte Haut bewegt und so der Unterdruck einheitlich flächig weitergegeben. Diese Art des Schröpfens baue ich gerne mit in meine Massagen ein.
Besonders gut lassen sich damit Beschwerden der Muskulatur wie Verspannungen, Myalgien etc. behandeln. Durch eine verbesserte Durchblutung im Nackenbereich und damit bessere Versorgung des gesamten Kopfes, können auch (chronische) Kopfschmerzen und Migräne positiv beeinflusst werden.
Auch Cellulite kann im Sinne einer kosmetischen Behandlung bei regelmäßiger Anwendung reduziert werden.
Das blutige Schröpfen ist eine Sonderform, bei der die Haut vor dem Schröpfen mittels z.B. steriler Blutlanzetten perforiert wird. Im Sinne der Chinesischen Medizin wird dies bei sogenannten Füllezuständen angewandt. Stagnation kann so beseitigt werden. Es wird hier mit Einwegmaterial gearbeitet.
Sehen Sie hier in einem kleinen Filmchen wie das Schröpfen aussieht.
GUA SHA
Gua Sha ist ähnlich wie das Schröpfen eine traditionelle Umstimmungstherapie. Durch Reibung auf der zuvor eingeölten Haut wird eine Hautrötung- und bei Blut- oder Qi-Stagnation eine Einblutung in die Haut- provoziert. So wird die Durchblutung angeregt, der Stoffwechsel im Gewebe aktiviert, die Schlacken besser abtransportiert und insgesamt das Abwehrsystem des Körpers angekurbelt.

Die Methode sieht zwar brachial aus, ist aber absolut schmerzfrei! Im Gegenteil: der behandelte Patient spürt eine angenehme Erwärmung und eine sofortige Lockerung der angespannten Muskulatur. Wenn Rötungen entstanden sind, verblassen diese in den nächsten Tagen- wie Sie es von blauen Flecken kennen. Bei regelmäßiger Anwendung kann Gua Sha Verspannungen dauerhaft lösen.
Gua Sha in der Naturheilpraxis

Dies erlebe ich in der Praxis immer wieder: Gerade bei Patienten (Büro/Computerarbeit, einseitige Belastung, starke Verspannungen, Kopfschmerzen) , die sehr schnell rote oder gar blaue Hautverfärbungen bekommen, wo also das Gewebe richtig fest ist und kaum noch Stoffwechsel stattfinden kann, haben natürlich Schmerzen an diesen Punkten. Meist ist dies an sogenannten Triggerpunkten der Fall, die in der Akupunktur die „schönen“ Namen „Dünndarm 13“ oder „Gallenblase 21“ haben. Sie verfärben sich unter Gua Sha- wegen der teilweise massiven Qi- und Blutstagnation stark. Aber- nach mehrfacher Behandlung in kurzen Abständen- sieht man die Besserung deutlich, da die Intensität der Verfärbung schnell abnimmt. „Den Schmerz sichtbar machen“- ohne Schmerz zu erzeugen- ist hier also durchaus möglich.
Probieren Sie es aus! 🙂
Hier sehen Sie die Anwendung von Gua Sha in meinem kleinen Film.