Mikronährstoffe zur Prävention: Wie Vitamin D, Zink & Co. das Immunsystem stabilisieren
Pünktlich zur kalten Saison, die leider oft mit vermehrten Atemwegsinfektionen einhegeht, möchte ich mal wieder an das Thema der Mikronährstoffe erinnern. In einer Zeit, in der Stress, Umweltbelastungen und unausgewogene Ernährung unseren Körper stark beanspruchen, gewinnt das Thema Prävention zunehmend an Bedeutung. Ein zentrales Element einer nachhaltigen Gesundheitsvorsorge sind ausreichend vorhandene Mikronährstoffe – also Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die essenziell für eine stabile Körperfunktion und ein starkes Immunsystem sind. Dazu zählen unter anderem Vitamin D, Zink, Vitamin C, Magnesium, Selen und viele weitere bioaktive Substanzen.
Doch warum sind Mikronährstoffe heute so wichtig? Weshalb reichen unsere üblichen Ernährungsgewohnheiten oft nicht mehr aus, um den Bedarf zu decken? Und wie hilft eine gezielte Blutuntersuchung, Mängel frühzeitig zu erkennen? Dieser Blog-Artikel erklärt, wie Mikronährstoffe wirken, was sie im Immunsystem bewirken und warum eine Labordiagnostik ein zentraler Baustein der Gesundheitsprävention in meiner Praxis ist.
Warum Mikronährstoffe entscheidend für das Immunsystem sind
Das Immunsystem ist ein hochkomplexes Netzwerk aus Zellen, Antikörpern und Signalstoffen. Damit dieses System zuverlässig funktioniert, ist es auf eine stetige Versorgung mit Mikronährstoffen angewiesen. Diese wirken als:
- Bausteine für Immunzellen
- Kofaktoren in Stoffwechselreaktionen
- Antioxidantien, die Zellschäden verhindern
- Regulatoren entzündlicher Prozesse
- Modulatoren hormoneller und enzymatischer Aktivitäten
Ein Mangel an essenziellen Mikronährstoffen führt dazu, dass das Immunsystem langsamer reagiert, Entzündungen schlechter verarbeitet werden und die körpereigene Abwehr geschwächt ist – ein Grund, warum Infektanfälligkeit oder Müdigkeit oft erste Anzeichen eines Defizits sind.
Die wichtigsten Mikronährstoffe für ein starkes Immunsystem
Vitamin D – der Immunmodulator aus dem Sonnenlicht
Vitamin D ist weit mehr als ein Knochenvitamin. Es wirkt tiefgreifend auf das Immunsystem, indem es:
- Immunzellen aktiviert
- Die Produktion entzündungshemmender Botenstoffe fördert
- Die Barrierefunktion der Schleimhäute stärkt
- Autoimmunreaktionen moduliert
Da Sonneneinstrahlung die wichtigste Quelle für Vitamin D ist, liegen die Werte besonders im Winter bei vielen Menschen im Mangelbereich. Zudem verbringen immer mehr Menschen ihren Alltag in Innenräumen, wodurch die körpereigene Synthese eingeschränkt ist. Auch Sonnencreme trägt leider zum Sinken des Spiegels ab.
Zink – das Spurenelement für Zellschutz und Regeneration
Zink ist an über 300 enzymatischen Vorgängen beteiligt, insbesondere an:
- Zellteilung und Zellwachstum
- Wundheilung
- Antioxidativen Prozessen
- Produktion von Immunzellen
Ein Zinkmangel kann die Funktion von T-Zellen schwächen, die für die Abwehr von Krankheitserregern entscheidend sind. Dabei ist Zink besonders empfindlich gegenüber Stress: Hohe Belastung, Krankheiten oder intensive körperliche Aktivitäten erhöhen den Bedarf.
Selen – Schutz vor oxidativem Stress
Selen ist ein essenzieller Bestandteil der Glutathionperoxidase, eines der wichtigsten antioxidativen Enzymsysteme. Es:
- Schützt Zellen vor freien Radikalen
- Unterstützt die Schilddrüsenfunktion
- Fördert die Immunantwort, besonders gegen Viren
In Europa sind viele Böden selenarm, weshalb auch pflanzliche Lebensmittel häufig wenig Selen enthalten.
Vitamin C – das klassische Immunvitamin
Vitamin C ist ein starker Radikalfänger und spielt eine entscheidende Rolle bei:
- Schutz der Immunzellen vor oxidativem Stress
- Regeneration anderer Antioxidantien (z.B. Vitamin E)
- Verbesserung der Eisenaufnahme
- Bildung von Kollagen und Stärkung von Schleimhäuten
Stress, Alkohol, Rauchen und chronische Entzündungen erhöhen den Verbrauch deutlich.
Magnesium – Energie und Stressregulation
Magnesium, viel zu wenig beachtet, ist unter anderem essenziell für:
- Energiegewinnung (ATP-Produktion)
- Nervenfunktion
- Stressregulation
- Muskelfunktion (inkl. Atemmuskulatur)
Da Stress den Magnesiumverbrauch erhöht, sind Mangelzustände weit verbreitet – mit Folgen wie Müdigkeit, Schwäche oder erhöhter Infektanfälligkeit.

Warum Mikronährstoffe heute häufiger fehlen
Viele Menschen gehen davon aus, dass eine ausgewogene Ernährung automatisch alle nötigen Mikronährstoffe liefert. Doch die Realität zeigt ein anderes Bild. Zahlreiche Faktoren sorgen dafür, dass wir heute häufiger unter Mikronährstoffmängeln leiden:
1. Nährstoffarme Böden
Moderne Landwirtschaft führt zu ausgelaugten Böden. Weniger Mineralstoffe im Boden bedeuten auch weniger Mineralstoffe in Obst und Gemüse.
2. Industrielle Verarbeitung
Bei der Herstellung vieler Lebensmittel gehen bis zu 70 % der Mikronährstoffe verloren – vor allem durch Erhitzen, Schälen, Lagern und Transport.
3. Stress & Umweltfaktoren
Chronischer Stress, Umweltgifte, Alkohol und Nikotin erhöhen den Verbrauch lebenswichtiger Mikronährstoffe.
4. Weniger Sonnenexposition
Durch Büroarbeit, Sonnenschutz und Luftverschmutzung ist die Vitamin-D-Produktion drastisch reduziert.
5. Höherer Bedarf in besonderen Lebensphasen
Schwangerschaft, Stillzeit, Wachstum, Alter oder intensive sportliche Aktivität erhöhen den Mikronährstoffbedarf erheblich.
Warum eine Blutuntersuchung sinnvoll ist
Mikronährstoffe sind individuell. Jeder Mensch hat andere Stoffwechselprozesse, Ernährungsgewohnheiten und Stressfaktoren. Deshalb ist eine pauschale Ergänzung nicht optimal.
Eine gezielte Blutuntersuchung liefert klare Werte und ermöglicht es, Mängel präzise zu erkennen. Folgende Parameter bestimme ich routinemäßig in meiner Praxis:

- Vitamin D (25-OH-D3)
- Zink
- Selen
- Vitamin B6, B9 (Folsäure), B12
- Magnesium
- Kalium
- Calcium
- Eisen
- Kupfer
- Mangan
- Molybdän
- Ferritin (Eisenspeicher)
- Omega-3-Index
Die Laborkosten liegen hier bei rund 150 Euro (exkl. Omega 3) und schaffen eine solide Grundlage, um Mikronährstoffe gezielt und sicher zu ergänzen. Die Untersuchung erfolgt bei GanzImmun – einem großen führenden Labor.
Die Blutuntersuchung ist unkompliziert: Eine kleine Blutabnahme reicht aus, und innerhalb weniger Tage liegen die Werte vor. Darauf basierend kann eine individuell abgestimmte Supplementierung erfolgen, die gezielt das Immunsystem stärkt und das Wohlbefinden verbessert. Natürlich wirkt sich ein ausgewogener Mikronährstoffhaushalt erst recht bei einer Erkrankung positiv auf den Gesundungsprozeß aus.
Fazit: Prävention beginnt auch im Blutbild
Wer seine Gesundheit langfristig schützen möchte, sollte nicht warten, bis Beschwerden auftreten. Mikronährstoffe spielen eine Schlüsselrolle für das Immunsystem, die Energieproduktion, den Zellschutz und die allgemeine Vitalität.
Doch ein Mangel bleibt oft lange unentdeckt – deshalb ist eine Blutuntersuchung ein entscheidender Schritt der modernen Präventionsmedizin. Mit geringen Kosten, geringem Aufwand und großer Aussagekraft lässt sich feststellen, welche Mikronährstoffe gezielt ergänzt werden sollten, um Körper und Immunsystem nachhaltig zu stärken.
Eine präzise Versorgung mit Vitamin D, Zink, Selen, Magnesium und weiteren essenziellen Mikronährstoffen ist damit einer der effektivsten Wege, um Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Lebensqualität langfristig zu erhalten.
Im Beratungstermin nach der Blutabnahme erkläre ich immer ausführlich den Befund. Diesen bekommen meine Patienten natürlich auch für Ihre eigenen Unterlagen als PDF zugesandt. Ausserdem erarbeite ich einen individuellen Empfehlungsplan welchen ich schriftlich mitgebe.
Weitere Informationen zu meiner angebotenen Diagnostik finden Sie HIER weiter unten.
