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Vitamin D – Gerade im Frühjahr herrscht ein starker Mangel

Vitamin D ist mehr und mehr in aller Munde -auch in schulmedizinischen Fachzeitschriften- und immer wieder ein Thema auf Fortbildungsveranstaltungen von gesundheitsberatenden Berufen. Zum Glück! Denn:

Warum haben wir einen Vitamin D Mangel?

Wir sind in Deutschland und gerade hier im Norden stark unterversorgt, da Vitamin D das sogenannte „Sonnenvitamin“ ist. Es wird in unserem Körper durch UVB-Strahlung synthetisiert.
Da diese von Oktober bis März allerdings praktisch nicht mehr vorhanden ist (durch den flachen Winkel von Sonnenstrahlen zur Erde) und es uns meist auch im Sommer an ausreichenden Sonnenbädern mangelt, haben wir es praktisch mit einer flächendeckenden Unterversorgung zu tun. In den Sonnenmonaten sollten wir zudem gerade die Mittagszeit für ein Ganzkörpersonnenbad nutzen, denn hier ist die UVB-Strahlung am höchsten. Dieses sollte kurz (5-15 Minuten, je nach Hauttyp),am ganzen Körper und OHNE Sonnenschutzmittel genossen werden, denn dieses blockiert die Bildung von Vitamin D in unserem Körper. Nur: Wer tut dies regelmäßig?

sonne see

Ein längeres Sonnenbaden ist nicht nötig, denn die Vitamin D Bildung fällt nach dieser Zeit wieder ab. Ausserdem läßt die UVA Strahlung unsere Haut altern und einen Sonnenbrand sollte man natürlich auch nicht riskieren. Ein solches Sonnenbad aber produziert im Körper 10.000 bis 20.000 Einheiten Vitamin D. Auch wenn wir dies täglich schaffen würden und ständig gutes Wetter wäre- denn bei wolkenverhangenem Himmel und vor 09.00 und nach 16.00 wird kein Vitamin D mehr gebildet (Winkel Sonneneinstrahlung), ist ein ausreichender „Vorrat“ für die Winter nicht anzulegen. Die Halbwertszeit von Vitamin D beträgt nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen nämlich nur um die 3 Wochen. Ab da sinkt der Spiegel im Blut um ca. 20% im Monat.

Leider kann durch die Nahrung (fetter Meeresfisch, Lebertran, Pilze und Avocado haben hier noch den höchsten Vitamin D Gehalt) praktisch kein meßbar relevantes Vitamin D zugeführt werden. Zudem haben viele Menschen Verwertungsstörungen von Vitalstoffen, die über den Darm aufgenommen werden sollten. Auch die Smog- und Dunstwolken über den Großstädten verhindern eine ausreichende UVB Strahlung. Genauso sieht es mit Kosmetika aus: auch sie verhindern zum Teil die UVB-Einstrahlung auf die Haut und nicht zuletzt kann ältere Haut schlechter Vitamin D synthetisieren. Menschen mit Leber- oder Nierenerkrankungen haben einen weiteren Nachteil, denn diese Organe werden für die Bereitstellung von Vitamin D im Körper dringend benötigt. Die Pille, Zytostatika, Epileptika und Kortikoide können sich ebenso negativ auf den Vitamin D Spiegel auswirken. Solariumbesuche in zertifizierten Solarien, welche auch ausreichend UVB Strahlung (langsame Bräunung, UVA=schnelle Bräunung) in ihren Geräten haben, können zumindest etwas hilfreich sein.

Dies alles hat zur Folge, dass wir bei vielen Menschen gerade gegen Ende des Winters, also zum Frühjahr hin, einen drastisch tiefen Vitamin D Spiegel im Blut vorfinden.

Symptome von Vitamin D Mangel

Vitamin D ist den Meisten als Gabe für Säuglinge bekannt: zum guten Knochenaufbau und zur Rachitis Vermeidung. Hier werden im Übrigen 200.000 Einheiten auf einmal gegeben. Auch bei älteren Menschen wird im Sinne einer Osteoporose-Vorbeugung Calcium mit Vitamin D3 verabreicht. Aber dann hört es auch schon auf.
Dabei ist Viatmin D, welches eigentlich ein Hormon ist, an so vielen Vorgängen im Körper beteiligt, dass die Symptomatiken eines Mangels ganz unterschiedlich sein können. Bei einem Vitamin D Mangel sind häufig folgenden Symptome zu beobachten:

  • anhaltend blass, matt und müdesonne vitamin d
  • hoher Schlafbedarf oder  unruhiger, schlechter Schlaf, Sekundenschlaf im PKW
  • Antriebslosigkeit, Erschöpfung, Energieverlust
  • Winterdepression, Frühjahrsmüdigkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Muskelzucken, Lidzucken, Zittern
  • Wadenkrämpfe, Fußsohlenkrämpfe u.a.
  • Schmerzen in der Nackenmuskulatur und andere Schmerzen
  • regelmäßig Kopfschmerzen, Schwindel
  • Kreislauf- und Durchblutungsstörungen, Kältegefühl, besonders an Händen und Füßen
  • Sonnenallergie
  • Osteoporose

Viele Erkrankungen können durch die Regulierung (Anhebung) des Vitamin D Spiegels positiv beeinflußt werden. So wird die Gabe von Magnesium+Vitamin D zur Hypertonie (hoher Blutdruck) Regulation empfohlen. Bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten und chronischen Darmerkrankungen ist genauso wie bei Neurodermitis an die Überprüfung des Vitamin D Spiegels zu denken. Gerade auch bei schwerwiegenden Erkrankungen wie Krebs sollte man auf eine Optimierung und des Vitamin D Spiegels achten – so z.B. bei der Gabe von Bisphosphonaten und Aromatasehemmern (beides u.a. Brustkrebstherapie), die leider zu einer Absenkung des Vitamin D Spiegels beitragen.
Nicht zuletzt in der Schwangerschaft und Stillzeit wirkt sich ein optimaler Vitamin D Spiegel positiv auf Mutter und Kind aus. Bei anhaltenden Konzentrationsschwierigkeiten, undifferenzierten Muskelschmerzen, Wadenkrämpfen und Zuckungen und natürlich bei saisonalen, also Winterdepressionen, ist eine Kontrolle des Vitamin D Spiegels im Blut angezeigt.

Da über 2000 Gene unter dem Einfluß von Vitamin D stehen, kann man sich vorstellen, welch eine Bandbreite an Wirkungen sowohl ein Mangel als auch ein Ausgleich einer Unterversorgung haben kann.

Wie stellt man einen Vitamin D Mangel fest?

Wenn die Anamnese Symptome diesbezüglich aufweist, bringt nur ein Bluttest Licht ins Dunkel.

Nun stellt sich manch einer vielleicht die Frage? Könnte ich einen Vitamin D Mangel haben? Hier ein kurzer Selbsttest:

Quelle: vitamindservice.de

1 µg/l = 40 internationale Einheiten (i.E.)
1 ng/ml = 1 µg/l = 2,5nmol/l

Das abgenommene Blut wird in ein Labor geschickt. Dieser Test kostet circa 30 Euro insgesamt. Die Werte von Vitamin D sind nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen wie folgt gegliedert:

vitamin d

© Bild: de.fotolia.com – snyGGG

über 300 ng/ml zu hoch! überdosiert!
über 150 ng/ml Risiko für erhöhte Calciumspiegel
100 ng/ml empfohlene Obergrenze im Blut
50-90 ng/ml Status bei regelmäßigem Sonnenbaden wie oben beschrieben
50-90 ng/ml OPTIMAL (minimale Krankheitsrisiken)
über 40 ng/ml gut (geringe Krankheitsanfälligkeit)
über 30 ng/ml befriedigend (gute Calciumaufnahme)
unter 30 ng/ml Mangel (Osteoporoserisiko im Alter)
unter 20 ng/ml schwerer Mangel (hohes Osteoporoserisiko, Störung des vegetativen Nervensystems)
unter 12 ng/ml extremer Mangel (Osteomalazie, Rachitis)

Wie ist die Dosierung von Vitamin D bei einem Mangel?

Wie so oft streiten sich auch hier die Geister. Während früher 200-800 I.E. (internationale Einheiten) am Tag empfohlen wurden, ist aufgrund der neuesten Forschungsergebnisse die tägliche Dosis mittlerweile auf das zehnfache angehoben worden. Viele Mediziner verordnen leider auch bei einem labortechnisch zweifelsfrei festgestelltem Mangel immer noch 1000 oder 2000 I.E. am Tag. Die aktuellen Literatur- und Studiendaten zeigen aber auf, dass so ein Mangel bestenfalls mit einer sehr hohen Erstdosis „aufgefüllt“ werden sollte,  einer sogenannte schnellen Aufsättigung. Hier sind 200.000 bis 400.000 i.E. in kleineren Tagesdosen keine Seltenheit. Wenn nun ein guter Laborwert über 30, 40, 50 oder 60 µg/l nachgewiesen wird, wird meist eine  Erhaltungsdosis zwischen 1000 und 5000 i.E. empfohlen.
Eine Optimierung der individuellen Dosis sollte immer durch einen Test des Vitamin D(OH)3 Spiegel im Blut kotrolliert werden.

Kann Vitamin D auch überdosiert werden ?

sonne vitamin dJa, Vitamin D kann auch überdosiert werden. Allerdings ist erst ab 150 µg/l ein Risiko für einen erhöhten Calciumspiegel zu verzeichnen. Ab 300 µg/l eine Toxidität, also Giftigkeit zu befürchten. Hier gerät der Calciumhaushalt ausser Kontrolle, welches bedrohlich ist. Bei einer geringen Dosis im täglichen 4stelligen Bereich und einer regelmäßigen Blutkontrolle ist dies aber praktisch nicht möglich.
Interessanterweise kann man auch nicht durch intensives Sonnenbaden einen zu hohen Vitamin D Spiegel im Blut erreichen, da der Körper hier seine eigene Schutzfunktion hat und nach ca. 20.000 aufgenommenen Einheiten am Tag bald die Aufnahme durch verschiedene körpereigene Regulationsmechanismen einstellt.

Hier finden Sie viele weitere, pharmaunabhängige Informationen und einen Vitamin D Umrechner, da in Deutschland  noch verschiedene Laboreinheiten ausgewiesen werden.

Quelle: vitamindservice.de