Kultur & Natur
Leshan
Nach langer Fahrt sind wir in gebirgigem, grünen Terrain beim Buddha Leshan angekommen. Der Gute ist 71 Meter hoch, die Nase alleine 3,5 Meter lang und er liegt eingebettet von sattem Grün am Ufer. Er steht an einem Fluß, bzw. an einer Stelle, wo sich 2 Flüsse treffen- da hier immer wieder Bootsunglücke wegen der starken Strömungen passierten, baute man den Buddha von Leshan, um den Fluss zu besänftigen. Auf der anderen Seite war die diesige (was auch sonst) Skyline der Stadt Leshan zu erkennen. Rechts und links vom Buddha selbst konnte man auf schmalen Treppen, welche in den roten Sandgestein gehauen waren, rauf- und wieder runtersteigen. So konnte man dieses wunderschöne Bauwerk aus jeder Perspektive anschauen.
Emei-Massiv
Nach dieser Besichtigung ging es weiter zu unserem Hotel am Fuße des Emeishan, einem heiligen Berg. Ambiente, Zimmer und Umgebung waren sehr ansprechend. Ein wunderbarer Spaziergang zu einem 30 Minuten entfernten Kloster am Berghang des Emei führte unseren Lungen die lang ersehnte frische Waldluft zu.
Nach der Stärkung an einem riesigen Frühstückbuffet am nächsten Morgen- inklusive Toast, Marmelade, schwarzem Tee und Kaffee (ungewöhnlich in Sichuan!)- ging es dann 1h 40 min. rauf auf den Emeishan. Eine kurvenreiche Fahrt, aber keiner sah sein Frühstück ein 2tes Mal. Allerdings konnte man die grüne Natur um einen herum bestenfalls erahnen, da es immer diesiger wurde… Auf einem riesigen Parkplatz in ca. 2400m Höhe angekommen, waren wir endgültig mitten drin in den Wolken, sodass es kaum 200m Sicht gab. Mist! Ein Spaziergang von 20 Minuten zur folgenden Seilbahn führte uns an den angekündigten hier wild lebenden Affen vorbei. Die haben sich aber mittlerweile so an die vielen Touristen gewöhnt, dass sie angebotene Früchte u.v.m. ruhig neben einem sitzend aus der Hand fraßen.
Die Cable Car stellte sich als eine einzige riesige Gondel raus… Und hoch gings auf den Gipfel. Zu unser aller Überraschung lüfteten sich ca. 100 m vorm Ziel die Wolken und Sonnenstrahlen durchbrachen das graue Umfeld. Ein großes „Aaaaahhhhh“ entkam unseren Mündern. Buddha likes us! 🙂 Hier in 3077 m Höhe umgab uns dann wunderbarer Sonnenschein und klare Sicht in die Ferne bzw. nach unten bis zur Wolkendecke.
Der Tempel des goldenen Gipfels wurde das Motiv zahlreich anwesender Touristen. Der einen oder anderen kamen hier oben vor Rührung die Tränen. Trotz der vielen Besucher strahlte der Ort eine unglaubliche Ruhe aus, die Luft roch nach frischen Kräutern und Bäumen, die klare Sicht ohne Smog tat so gut, der Sonnenschein war Balsam für die Seele… ich wollte gar nicht mehr weg…
Die Realität sah nur leider anders aus und so ging es nach einem gemeinsamen typisch chinesischen Lunch wieder mit der Seilbahn hinunter. Eine weitere Stunde fuhr der Busfahrer wie ein Bekloppter hinab. Nicht verwunderlich war also ein Gestank der sich nach einiger Zeit intensivierte….Bremsbeläge… bei einem geplanten Stop qualmte es schon extrem…. „alles normal so“ meinte Daniel, unser Übersetzer… und wie selbstverständlich wurde einer von den 4 bereitliegenden, dicken Schläuchen genommen und die Bremsen und Räder mit fließendem Wasserstrahl gekühlt! No comment…. Naja, andere Länder, andere Bremskühlungen…. oder so… Bei einem der zahlreichen weiteren Anlaufstellen/ Parkplätze hielen wir erneut. Während ein paar entschieden sich bei einer Tasse Tee zu entspannen, unternahm der Rest von uns einen weiteren Aufstieg zu einem Kloster. Vorbei an ländlichen Bauerhöfen, Eseln, Einheimischen und natürlich ein paar Touris kamen wir über einen schönen Weg nach 45 min. am Kloster an und nach einer kurzen Pause dort, gings mit der kleinen Seilbahn wieder hinab zu den anderen. Alles in allem ein wunderbarer Ausflug.