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Krankenhaus für TCM Chengdu

Eine Gruppe von drei Ausländern hatte immer einen studentischen Übersetzer. Denn die Patienten sprachen in der Regel kein englisch und die Ärzte auch nur zum Teil. Alle, auch die Professoren,  nahmen sich aber viel Zeit für uns, um die einzelnen Fälle genau zu besprechen. Gerade auf Station waren die verschiedenen Erkrankungen, die Herangehensweise der Ärzte und die Therapiekonzepte auf diese Weise  schnell nachvollziehbar für uns.


Wie stellt man sich als Deutscher ein chinesisches Krankenhaus vor?

Man nehme einen überfüllten Hauptbahnhof: 4000 ambulante Patienten werden dort täglich behandet!

Wir waren auf den ambulanten Stationen, um bei der Akupunktur dabei zu sein. Man kann sich kaum ausmalen , wie es hier zugeht und wie dort behandelt wird. In winzigen Zimmern, werden ca. 5-10 Patienten gleichzeitig genadelt. Jeder macht gerade die Stelle am Körper frei, wo akupunktiert, geschröpft oder anderweitig behandelt wird. Türen zum Gang gibt es keine. Viele Ärzte und Helfer wuselten um uns rum und wir mittendrin. Auch von dieser Art zu nadeln hat sich manch einer keine Vorstellung gemacht. Die Nadeln lagen einfach in einem alten Steri-Lappen, und wurden so benutzt, teilweise waren sie oben rostig, stumpf und verbogen… Einmalnadeln kriegt nur der, der extra bezahlt. Wir haben im Krankenhaus keinen danach fragen hören…

Die Toiletten im Krankenhaus waren sehr gewöhnungsbedürftig- bzw. wir haben sie nie benutzt. Plumpsklos ohne Türen, die Leute standen davor und warteten bis sie dran waren. Auch überall sonst auf den Stationen gab es keine Türen oder Abgrenzungen. Sogar beim Zahnart in der Stadt stand man vor einem Schaufenster und konnte zusehen. In China ist einfach fast alles öffentlich…

Nach dem wunderschönen aber auch anstrengenden Wochenende beim Buddha Leshan und auf dem Emeishan ging es am Montag gleich mit vollem Programm weiter. Vormittags wie üblich die Arbeit in der Klinik. Für die meisten von uns begann hier nun der erste Tag in der TUINA Abteilung.

Herbal Market

Nachmittags nach einem schnellen Lunch dann ab in den Uni-Bus und in einer größeren Gruppe (mit den 3 Israelis und den Amerikanern) ab zum Kräutermarkt.
Cirka eine halbe Stunde Fahrt war vorüber und wir begannen uns zu wundern, warum wir hier und da mal stehen blieben, der Busfahrer ausstieg und mit Taxifahrern redete und wild rum telefonierte… wie sich herausstellte, war der Herbal Market nicht mehr da, wo er mal gewesen ist. Mhmm.. wann er wohl das letzte Mal dort gewesen ist ?! Nach einer guten Stunde gelangten wir dann über Umwege doch endlich ans Ziel. Die Bilder sollten für sich sprechen. Ausser Kräutern gab es hier auch einiges mehr. In der Traditionellen Chinesischen Medizin macht die Kräuterheilkunde ca. 70% aus.

Wobei zu der „Kräutermedizin“ nicht nur Pflanzen, sondern auch tierische Bestandteile gezählt werden. Nunja, jeder hat wohl schon von der Vorliebe der Chinesen gehört, sich die eine oder andere tierische Zutat im Sinne der eigenen „Gesundheit“ zu genehmigen. Unser einer würde nur bei dem Gedanken daran sich Hirschhoden, Seepferdchen, Schlangen oder eklige Käfer -wie auch immer- zuzuführen wohl eher krank werden.

Als dieser Exkurs zu Ende war und sich fast alle noch mit roten Datteln (stärken Milz-Qi und Blut) und Bocksdornfrüchte (Goji-Beeren, stärken Leber-Yin, Blut und die Augen) eingedeckt hatten, ging es mit dem Bus wieder eine Stunde quer durch Chengdu zum Medizin-Historischen Museum. Gott sei Dank war es noch da, wo es der Busfahrer vermutete. 🙂 Ganz nett, aber nach der ersten Etage war bei fast allen die Luft raus, denn die Pflanzen u.v.m. die wir eben noch auf dem Kräutermarkt gesehen hatten, brauchten wir uns nun nicht nochmal im Alkohol-konservierten Glas anzugucken…

Die Ausstellung „steinzeitlicher“ Akupunktur-Nadeln, alter Schriften und einer alten Apotheke waren hingegen sehr interessant.