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Histaminintoleranz und Histaminose

Die Histaminintoleranz ist weit verbreiteter als man glaubt. Nur ist sie im Gegensatz zu anderen Nahrungsmittelunverträglichkeiten weniger bekannt. Laktoseunverträglichkeit, Fruktoseintoleranz oder Gluten-Allergie….. soviele Leiden, soviel Unwissenheit, so viele Fehlinterpretationen, so viele Falschbehandlungen, soviel fehlende routinemäßige Diagnostik.

Aufgaben von Histamin

Histamin ist ein lebenswichtiger, körpereigner Stoff in unserem Körper. Es fungiert als Gewebshormon, Entzündungsmediator, Neurotransmitter und hat viele essentielle Aufgaben wie u.a.

  • Gefäßweitstellung
  • allergische Reaktionen zum Schutz des Körpers in Gang setzen
  • beeinflußt Schlaf-Wach-Zustand
  • beeinflusst Darmbewegungen
  • Regulation der Produktion von Magensäure

Bei allergischen Reaktionen findet eine schlagartige Freisetzung von Histamin aus spezialisierten Zellen statt. Die plötzliche Ausschüttung der großen Menge, führt zu den typischen Allergiesymptomen.
Wenn aber über einen längeren Zeitraum permanent Histamin entsteht (z.B. im Darm oder durch Medikamente  s.u.) oder nicht abgebaut werden kann, sind die Symptome „verwaschener“ und werden oftmals fehlinterpretiert.

Symptome einer Histaminintoleranz

Wenn zu viel Histamin in unserem Körper ist, haben wir ein Problem. Symptome können sein:

  • Herzrasen

    Bild © de.fotolia.com – danielkrol

  • ständig/ morgens laufende Nase
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • unklare Bauchbeschwerden
  • Durchfall, Blähungen
  • allergische Symptome wie Ausschlag oder Juckreiz
  • niedriger Blutdruck aufgrund von Gefäßweitstellung
  • erhöhte Magensäuresekrtetion u.v.m.

 

Ursachen der Histaminintoleranz (Histaminunverträglichkeit, Histaminose)

Histaminhaltige Nahrungsmittel

Bekannt ist den meisten, dass wir zuviel Histamin mit der Nahrung aufnehmen können. Dies kann dann zu einem Überschuss und zu oben genannten Symptomen führen. Wenn die o.g. Leiden also nach dem vermehrten Konsum unter anderem folgender Lebensmittel auftauchen ist dies wahrscheinlich:

  • lang greifter Käse

    histaminintoleranz

    Bild © de.fotolia.com – xfotostudio

  • Schinken, Salami
  • Rotwein
  • Schokolade
  • Trockenfrüchte
  • Thunfisch
  • Sauerkraut
  • Tomaten
  • Erdbeere, Zitrusfrüchte
  • u.v.m.

Dies ist ein Auszug von Lebensmitteln die Histamin enthalten, um Ihnen die Vielfalt darzustellen. Manche Nahrungsmittel enthalten aber auch nicht direkt Histamin, sondern veranlassen unseren Körper, vermehrt eigenes Histamin freizusetzen. Wieder andere hemmen das histaminabbauende Enzym und tragen so zu einem Histaminanstieg im Körper bei.
Vollständigere Listen finden Sie in weiterführender Literatur oder im Internet.

 

DAO und Histaminintoleranz

diaminoxidase

Bild © GanzImmun – Dörte Schönfeld

Weit weniger ist bekannt, dass die Nahrungsaufnahme von histaminhaltigen Lebensmitteln gar nicht ursächlich für Beschwerden sein muss. Sondern, dass dies zum Beispiel auch von einem Enzym- oder Mikronährstoffmangel ausgehen kann. Die aufgenommenen Nahrungsmittel sind dann nur die Spitze des Eisbergs, die das Schiff, also den Organismus, zum sinken bringt. Das Enzym Diaminoxidase ist dafür zuständig, überschüssiges Histamin abzubauen. Logischerweise geschieht dies bei einem Mangel der sogenannten DAO nicht. Da die Diaminoxidase verschiedene Bausteine braucht, um überhaupt vom Körper bereitgestellt zu werden, sollte man hier genauer hin schauen. Das ausreichende Vorhandensein der DAO ist abhängig von Zink, B6, Magnesium,Vitamin C und Kupfer.
Besteht hier ein Mangel, kommt es auch zu einem Mangel an Diaminoxidase. Dieses wiederum führt zu einem Anstieg von Histamin im Körper. Die Histaminose führt zu oben aufgeführten Beschwerden. Hier ist des Rätsels Lösung allerdings nicht zwangsläufig das Weglassen der Nahrungsmittel, sondern der Ausgleich der DAO-fördernden Substanzen.

 

Darm und Histaminintoleranz

darmsanierung, reizdarm

Bild © de.fotolia.com – detailblick-foto

Eine weitere, sehr oft vorkommende, Ursache für die Histaminunverträglichkeit kann im Darm liegen. Hier haben wir eine große Vielfalt an Bakterien, die unsere Gesundheit gewährleisten, aber auch Krankheit hervor rufen können. Entsteht ein Ungleichgewicht, klassischerweise durch Antibiotika, können sich die krank machenden Keime vermehren. Dies kommt daher, dass Antibiotika (Anti= gegen, Bios= das Leben) nicht nur krank machende Bakterien zerstören, sondern leider auch „die Guten“. Nun entstehen freie Siedlungsplätze im Darm. Diese werden schnell von -mittlerweile praktisch fast- antibiotikaresistenten Keimen wie Clostridien oder Klebsiellen besetzt. Diese gehören zur sogenannten Fäulnisflora und produzieren verschiedene Stoffwechselendprodukte. Sogenannte biogene Amine: Fuselalkohole, Skatol, Cadaverin, Putrescin seien hier genannt. Alles für uns unnütze, ja giftige Stoffe, die in der Leber abgebaut werden müssen. Aber- und nun sind wir wieder beim Thema: auch Histamine produzieren sie.

Somit kann es sein, dass in Ihrem Darm über Wochen, Monate, Jahre… Histamine produziert werden, die am laufenden Band über die Leber und DAO abgebaut werden müssen. Irgendwann ist es einfach zuviel. Man spricht hier von autoenteraler Intoxikation (auto= selbst, enteral= den Darm betreffend, Intoxikation= Vergiftung). Wenn hier also eine bakterielle Dysbalance herrscht und zuviele histaminproduzierende Keime die Darmflora besiedeln, kann ein histaminhaltiges Nahrungsmittel das Fass zum Überlaufen bringen.

Auch bestimmte Medikamente können für eine Histaminintoleranz verantwortlich sein. Denn einige Präparate setzen vermehrt im Körper Histamin frei oder hemmen den Abbau. Hierzu gehören u.a. der weit verbreitete „Hustenlöser“ ACC (Acetylcystein), verschiedene Antibiotika, Antidepressiva oder auch Diuretika (Wasser-ausschwemmendes Medikament) u.v.m.. Hier finden Sie eine gute Übersicht der Medikamente.

 

 

Labordiagnostik und ganzheitliche – Mikroökologische- Therapie der Histaminintoleranz

stuhlprobe darmsanierungIn einer Urinprobe kann man das Histamin bestimmen. Auch die Stuhlanalyse ist dafür geeignet. Beides gibt Rückschlüsse auf eine Intoleranz und sollte im Rahmen einer ausführlichen Diagnostik stattfinden. Bei der Stuhlanalyse wird ausserdem der PH-Wert im Darm bestimmt. Dieser ist ein bedeutender Marker, denn das umgebende Milieu ist das Wichtigste für das Wohlfühlen der gesundheitsfördernden, wichtigen Bakterien in uns. Die Stuhlfloraanalyse gibt hierrüber Aufschluss. Ausserdem wird nach Pilzen und Hefen geschaut, nach Verdauuungsrückständen, Entzündungsparametern, dem richtigen Funktionieren der Bauchspeicheldrüse und der Schutzbarriere für Keime in der Darmschleimhaut- dem sIgA.

Desweiteren ist es ratsam, das Blut auf die oben beschriebene DAO zu kontrollieren. Zusammen mit der Diaminoxidase sollten mindestens Zink, Magnesium, B6 und Kupfer mit getestet werden. Im besten Fall die ganze Palette der Mikronährstoffe. So kann man insgesamt Mängel aufspüren – da sich doch irgendwie immer alles gegenseitig bedingt – und so ganzheitliches Vorgehen gewährleistet wird.

Fazit: Oft tragen mehrere körperliche und äußere Faktoren zu einer Histaminintoleranz bei. Deswegen sollten alle in Frage kommenden Parameter untersucht werden, um eine bestmögliche Therapie bzw. Maßnahmen zur Linderung der Stoffwechselstörung unternehmen zu können.
Das Meiden unverträglicher Lebensmittel und Medikamente spielt über lange Zeit die wichtigste Rolle.