Einen grippalen Infekt naturheilkundlich behandeln – oder besser noch vorbeugen, ist mit vielerlei Mitteln möglich.
Nachdem ich schon in den letzten Artikeln über das Schröpfen & Gua Sha bei aufkommenden Erkältungen und Nackenverspannungen geschrieben habe und in einem weiteren Blog die Wichtigkeit des Darmmilieus erläutert habe, möchte ich nun auf einen bunten Strauß von weiteren naturheilkundlichen Mitteln eingehen, die zur Prophylaxe genutzt werden oder auch bei einem grippalen Infekt sehr hilfreich sein können, ihren Körper schnell wieder gesunden zu lassen.
Ruhe, Schlaf und viel Trinken ist wohl das Wichtigste für eine schnelle Genesung bei einem grippalen Infekt. Bei Letzterem kann man aber auch noch differenzieren: Wasser und (Kräuter)Tee sind hier gemeint. Insbesondere Kräuter wie Salbei, Thymian und Königskerze oder auch Verbene, Fenchel, Kamille, Pfefferminze und Ingwer können eingesetzt werden. Ihre Inhaltsstoffe und/oder ätherischen Öle wirken zum Teil schleimlösend, beruhigend, entzündungshemmend, stärkend oder schleimhautschützend. Je nachdem, ob Schnupfen, Husten oder Erschöpfung überwiegen, sollte sich vorher belesen und im Kräuterhaus oder der Apotheke Rat eingeholt werden, welche die für Ihre Bedürfnisse richtigen Kräuter- und Teesorten sind.
Ein besonderer, noch nicht ganz so bekannter Tee ist der Cistus-Tee. Aus der Zistrose, beheimatet im Mittelmeerraum, wird dieser Tee hergestellt. Seine Inhaltsstoffe haben nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen eine protektive, das heißt schützende Auswirkung auf die Zellwand. Diese wird gestärkt und ist so viel besser vor Virenangriffen geschützt. Täglich eine Tasse Cistus-Tee im Winter und sie sind gut gegen die Angriffe der Erreger gewappnet.
Kochen bei einem grippalen Infekt
Beim Kochen können wir unserem Körper auch helfen, gesund durch die kalte Jahreszeit zu kommen oder bei einem grippalen Infekt schnell wieder auf die richtige Spur. Viel Obst und Gemüse sollte natürlich auf unserem Speiseplan stehen aber insbesondere auch frische Kräuter sollten verwendet werden. Fast alle scharfen Zutaten wie Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer, Senf, Kresse oder Gewürze wie Kurkuma haben eine keimabtötende Wirkung. Diese sollten deswegen gerne und großzügig beim kochen genutzt werden.
Nahrungsergänzungsmittel bei einem grippalen Infekt
Im besten Falle nehmen wir durch eine ausgewogene Ernährung genügend Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente auf. Gerade in Zeiten von einem grippalen Infekt, anderer Krankheit oder Stress sind wir aber oft in einem Mangel. Gerade in der Erkältungszeit sollte deshalb ein besonderes Augenmerk auf die ausreichende Zufuhr von Vitamin C, D, E, Zink und Selen liegen. Diese sind besonders wichtig für unser Immunsystem. Auch hochwertige Öle mit einem hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren (Leinöl, Rapsöl) sollten in der Küche nicht fehlen und Fisch regelmäßig verzehrt werden.
Ohne Enzyme, welche an allen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt sind, ginge nichts. Besonders in Zeiten, in denen wir unserem Körper und Geist viel abverlangen, haben wir einen erhöhten Bedarf, den wir oft, wie bei den Vitaminen, nicht über die Nahrung decken können. So haben sich (Mono oder Kombi)Präparate etabliert, die oral in Tablettenform einzunehmen sind und uns auch bei grippalen Infekten helfen können, schneller wieder fit zu sein.
Altes Hausmittel bei einem grippalen Infekt
Mir scheint, alte Hausmittel sind leider oftmals ganz in Vergessenheit geraten. So gibt es immer wieder einen „Ach-ja-stimmt, gar nicht mehr dran gedacht-Effekt“ bei Fragen von Patienten, was Sie noch für sich zu Hause bei einem grippalen Infekt tun können, wenn ich die Dampfbäder erwähne. Hier ist kein Wannenbad des ganzen Körpers gemeint, dieses kann den Körper im schlimmsten Falle sogar zu sehr anstrengen, sondern die Gesichtsdampfbäder, wie man sie noch von Oma kennt. Am besten frische Kräuter oder ätherische Öle in einem Topf mit sehr heißem Wasser geben, Gesicht über den Dampf halten (Empfinglichkeit ist unterschiedlich! vorsichtig antesten!) , ein großes Handtuch um das Ganze und die wohltuenden Dämpfe den Nasen-Rachen-Raum und Bronchien durchströmen lassen. Diese können festsitzenden Schleim lockern, regen die Durchblutung der Schleimhäute an und befeuchten diese.
Sie sehen, einem grippalen Infekt auf natürliche Art gegenzusteuern ist gar nicht so schwer. Kommen Sie gut durch den Winter!