Dass das Gehirn wichtig ist, ist allen Menschen klar. Dass das Herz Antrieb und Motor unseres Körpers ist, versteht Jeder, aber die Leber ist ein oft „vergessenes“ Organ.
Die Leber eines erwachsenen Menschen ist ein relativ großes, weiches, circa 1,2 kg schweres Organ, eines ohne eigene Gestalt. Denn sie wird von den anderen Bauchorganen geformt. Sie dient nicht nur der einfachen Polsterung .
Was leistet die Leber? Was tut die Leber für uns?
Die Leber ist eines der wichtigsten Stoffwechselorgane. Sie hat minütlich eine enorme Filter- und Entgiftungsfunktion zu leisten. Dazu ist wichtig, viel frisches Wasser zu trinken. Solange vom Körper nicht benötigt, speichert die Leber Vitamine, Zucker, Fette und Eiweissbausteine (Aminosäuren).
Die Leber bildet ausserdem Hormone und Stoffe für die Blutgerinnung.
Was viele verwechseln oder nicht wissen ist, dass die Gallenblase selbst nur ein Speicherorgan für die Gallenflüssigkeit ist, aber die Leber der eigentliche Produzent. So stellt sie täglich je nach Gewicht und Alter des Menschen zwischen 500 und 1200 ml Galle her. Außerdem werden die meisten Eiweiße die unser Körper benötigt in der Leber produziert. Die Leber entgiftet Ammoniak und die stickstoffhaltigen Stoffwechselprodukte über den Harnstoffzyklus (Ausscheidung über den Urin).
Sie hilft dem Organismus primär bei der Entgiftung des Blutes von toxischen Substanzen. Die Leber baut ausserdem rote Blutkörperchen und Hormone ab und alles was im Überschuss vorhanden ist oder bereits ihre Aufgaben erledigt haben.
DAS Entgiftungsorgan
Lebererkrankungen als solche können verschiedene Ursachen haben. Primär sind zu nennen: übermäßiger Alkoholgenuss, durch Viren hervorgerufene Hepatitis, also Leberentzündung, natürlich Drogenmissbrauch aber auch -und das nimmt leider immer mehr zu- verschiedene Medikamente. Schmerzmittel, entzündungshemmende Mittel – allen voran Mittel, mit den Wirkstoffen Diclofenac und Ibuprofen. Aber auch Antibiotika, Antimykotika (Mittel gegen Pilzerkrankungen) und viele andere. In einigen Berufen sind Menschen auch verschiedenen Giften ausgesetzt. So zu nennen Lösungsmittel, Insektizide, Pestizide und vieles mehr. All dies wird von der Leber verstoffwechselt und wird zum Teil im Zwischenzellgewebe abgelagert. So kann es dem Körper im allgemeinen schlechter gehen und verschiedene Symptome können hervorgerufen werden. Beispiele für solche Berufe wären Friseure, Möbelindustrie, Gummiindustrie, in einer chemischen Reinigung, Schuhhersteller, Kammerjäger und arbeitende Menschen in der Landwirtschaft. Die Leber verstoffwechselt Gifte aus Industrie und Umwelt, aus Drogen, Alkohol, Medikamenten und Nahrungsmitteln.
Müdigkeit ist der „Schmerz“ der Leber
Bei so vielen wichtigen Aufgaben, kann man sich leicht vorstellen, dass „man“ müde wird, wenn es einfach zuviel wird, weil man unaufhörlich „ackert“. Wie merke ich es nun, dass meine Leber nicht mehr so arbeitet wie sie eigentlich sollte?
Symptome einer Leberbelastung:
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit (insbesondere nach dem Essen)
- Allergien Hautsymptome
-
Sensibilität auf Chemikalien
- Kopfschmerzen, Migräne
- Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Durchfall, Verstopfung, Blähungen
- Blutgerinnungsstörungen
- Fettleber, Fettleibigkeit
- Arteriosklerose
- schlechtes Immunsystem
- anhaltendes Übergewicht trotz Diät-Versuchen
- hohe Cholesterin und/ oder Triglyceridspiegel
- Bluthochdruck
- Mundwinkelrhagaden (Einrisse)
Auf eine geschwächte Leberfunktion können auch folgende Symptome hinweisen:
- gelbliche, geschwollene Zunge mit Zahneindrücken an den Rändern
- gelbliche Haut
- leichte Schmerzen/ Druckgefühl im rechten Oberbauch
- dauerhaft dunkler Urin
- Hautjucken
- Übelkeit, Appetitlosigkeit
- ständige Reizbarkeit
Dieses schwer arbeitende Organ – wird leider oft ignoriert – mit schlimmen Folgen. Denn wenn man der Leber über lange Zeit keine Beachtung schenkt, führt das z.B. zu Fettleibigkeit, einem erhöhten Risiko von Gefäßerkrankungen und degenerativen Krankheiten. Viele Menschen leiden unter einem trägen Stoffwechsel. Auch hier hat die Anregung der Leberfunktion einen oberen Stellenwert.
Diagnostik bei Leberproblemen
Neben der Symptomatik lassen sich natürlich verschiedene diagnostische Mittel in Anspruch nehmen, um über die Funktion der Leber Auskunft zu erhalten. Primär natürlich verschiedene Blutwerte. Eine Oberbauchsonografie ist eine bildgebende Maßnahme, um die Leber, Gallenblase und Gänge dazustellen.
Wenn der Verdacht eines Leberproblem besteht, können die Symptome oft sehr subtil aber manchmal auch sehr auffällig sein. Gerade bei chronischen Erkrankung ist eine Entgiftung und damit verbundene Symptomees ein wichtiger Schritt im Heilungsprozess. Die Leber, dieses für den Stoffwechsel so wichtige Organ, wurde offensichtlich allzu häufig vernachlässigt. Oft ist die Leber der Schlüssel zum Gewichtsverlust und einem ausgewogenen Stoffwechsel, denn die Leber ist das wichtigste Organ zur Fettverbrennung. Nur warum wird ihr so wenig Beachtung geschenkt niemand bei bestimmten Symptomen an die Leber? Das ist eine gute Frage. In der schulmedizinischen Praxis werden die Leberwerte GPT, GGT und Gamma GT standardmäßig untersucht. Nur sind diese meist nur auffällig, wenn schon eine massive Störung der Leber vorliegt. Oder einer leichten Erhöhung wird bei gutem Befinden keine Beachtung geschenkt. Deshalb sollte man bei Verdacht auf eine Leberstörung noch weitere Blutwerte in Betracht ziehen!
Die Leber hat viele Aufgaben. Wenn sie diese nicht mehr ordentlich erledigen kann, kann dies schwerwiegende Folgen für den gesamten organismus haben. Drum schenken wir ihr bitte mehr Aufmerksamkeit!
Ein wunderbares Buch, welches ich an dieser Stelle empfehlen möchte, ist das von Dr. Sandra Carbot. Es heißt „Das Leberreinigungsprogramm“ und bietet eine ausführliche Erläuterung zum Thema Leber und Lebergesundheit. Im zweiten Teil des Buches sind wunderbare Rezepte für eine Art Leber-Reinigungsdiät aufgeführt. Der Grundtenor des Buches ist immer wieder: Es ist nicht wichtig wie viel, sondern WAS sie essen.
Wobei durch die heutigen Umwelteinflüsse, die Ernährungsweise, tägliche Stressfaktoren und westliche Lebensart im Prinzip jedem Menschen eine kurmäßige Anwendung in Form einer Leberreinigung guttun würde. Denn sie verbessert den Gesundheitszustand, stärkt das Immunsystem, steigert die Konzentration und Ausdauer und das allgemeine Wohlbefinden.
Therapie und Hilfe für unser Entgiftungsorgan Nr. 1
Einjeder kann sofort anfangen seine Leber etwas zu pflegen und ihr Gutes zu tun. Denn dadurch, dass die Leber mit dem Zwerchfell verbunden ist, folgt sie diesem bei jeder Ein- und Ausatmung. Eine tiefe Bauchatmung ist also anregend für die Leber wie eine Leber-Massage. Trinken ist wichtig – das es Jedem klar. Aber gerade auch für die Leber ist das reichliche Trinken von Wasser von essentieller Bedeutung. Denn mit einem hohen Wassergehalt von bis zu 80% ist für eine gesunde Funktion der Leber das ausreichende Trinken von Wasser unumgänglich.
In der naturheilkundlichen Therapie der Leber spielt auch die Pflanzenheilkunde eine grosse Rolle. Verschiedene Klassiker gibt es: Die Mariendistel, die Berberitze, die Artischocke, der virginischer Ehrenpreis. Auch homöopatische Komplexmittel oder feuchte Leberwickel kommen zum Einsatz. Entgiftende Maßnahmen unter Beachtung des Säure-Basen-Haushaltes helfen immer, die Leber zu entlasten.
Allem voran steht aber die Entlastung der Leber durch gesunde, leberfreundliche, bitterstoffreiche Ernährung, ausreichender Versorgung mit Wasser und minimalerm Konsum von Alkohol, Medikamenten und ähnlichem.